Die Gäste aus China, Indien, Vietnam, Australien und der Türkei hatten bereits eine anstrengende Woche hinter sich, als sie am Freitag in Hilchenbach eintrafen. Die Windenergie-Experten waren Teilnehmer der seit Montag in Bonn stattfindenden Weltwindenergiekonferenz, die dem internationalen fachlichen Austausch der Branche dient.
Eines der wichtigen Themen des diesjährigen Treffens waren Bürgerwindprojekte. Im Ausland noch weitgehend unbekannt, stieß diese Möglichkeit, lokale Energieerzeugung mit lokaler Wertschöpfung zu verknüpfen, auf reges Interesse der Exkursionsteilnehmer.
Vertreter des Landesumweltministeriums und der Landesarbeitsgemeinschaft Erneuerbarer Energien begleiteten die Besucher ins Hilchenbacher Rathaus, wo der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Hilchenbach, Klaus Stötzel, ein Grußwort sprach. Stötzel, der den Bürgerwindpark Hilchenbach wie viele seiner Ratskollegen politisch von Beginn an unterstützt hatte, sprach mit Stolz und Genugtuung von einem richtigen Weg, den Hilchenbach bereits vor 10 Jahren eingeschlagen habe.
Günter Pulte, der Geschäftsführer des Windparks, stellte das Projekt in einem Bildervortrag vor. Anschließend fand ein aufgrund des straffen Terminplans zwar kurzer, aber intensiver Austausch statt. Die Fragen der Gäste bezogen sich insbesondere auf das Konzept der Bürgerbeteiligung, aber auch auf finanzielle und technische Details. Großes Lob wurde dem Hilchenbacher Bürgerwindpark von den Vizepräsidenten der World Wind Energy Association, dem Australier Peter Rae und dem Inder Prof. Kasthurirangaian, gespendet.
Nach dem Austausch zahlreicher Kontaktdaten und vieler Abschiedsgrüße eilte die Reisegruppe zurück zum Bus, um rechtzeitig die Rückreise in die Heimatländer antreten zu können. Mit der Erkenntnis im Gepäck, dass Bürger ihre Energiezukunft selbst in die Hand nehmen können. Und so den ergebnislosen Klimakonferenzen der internationalen Staatengemeinschaft konkrete Taten gegenüberstellen können.